Meinungen auf fotocommunity.de:

Christoph Reime:....hab Deine Ausstellung im Ostende gesehen - Die Idee, Akt der sich in die Natur einfügt, der ein Teil von Ihr ist ( so versteh ichs ), find ich gut und rund. Die Präsentation find ich gelungen ( Fotos in einer Reihe - allerdings wellen sich einige) und die Qualität für analog ist ok. Insgesamt gelungen... Gratuliere !

Jens Laubmann: Hallo Georg
Ich schließe mich Christophs Meinung an (wir waren zusammen da), ich bewundere vor allem die Umsetzung Deiner Idee in analoger Fotografie! Gratulation! LG Jens
LG Jens

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zum Kalender
Kalenderedition vergriffen!


Herr Vader genießt!
(Handabzug 32x50cm vom Kleinbild auf Kapagraph kaschiert) 65€

Das Projekt:

Halb zog sie ihn, halb sank er hin Und ward nicht mehr gesehn
Goethe: Der Fischer

Im Sommer 2011 begab ich mich als Naturfotograf auf die Suche nach den sagenumwobenen  Prießnixen. Die Streifzüge entlang der Prießnitz führten mich vom Nixenteich im Rossendorfer Quellmoor durch die Dresdner Heide bis zur Mündung in der Dresdner Neustadt. In den vielfältigen Landschaften dieses Flüsschens traf ich auf die ersehnten Wesen- die Nixen – geheimnisvoll & scheu.

Einführungsvortrag 12.11.2011 von Katja Lehmann M.A.

Da wächst ein Junge in einer Ingenieursfamilie auf und sucht mit Beginn seiner Jugend nach Wegen, sich die Welt auf seine Weise anzueignen. Er verspürt den Wunsch nach visuellem Abbilden, Festhalten und Interpretieren. Doch ist er unzufrieden mit seiner zeichnerischen Kompetenz. Und so nimmt er sich  – vertraut mit Technik und Physik – das Licht zu Hilfe, kurzum er wendet sich der Fotografie, speziell der Schwarz-Weiß-Fotografie zu. Schon früh interessiert ihn dabei nicht nur der kreative Akt, es treibt ihn auch die Frage um, wie genau entstehen Bilder? Fotochemische Prozesse sind für ihn nicht nur Mittel zum Zweck sondern von eigener Schönheit, Bestandteil des künstlerischen Schaffensprozesses. Es fasziniert ihn, wenn die kleinen  Silberkristalle des Filmes bei der Entwicklung in Silberatome verwandelt werden und fein verteilt die belichteten Stellen schwärzen.

Georg Knobloch agiert überwiegend analog mit Kleinbild- und Mittelformatkamera. Zunächst dokumentierte er die politische Wende 1989 und während seines Abendstudiums der Fotografie in Belfast 1993/1994 entstanden u. a. milieuspezifische Einzelporträts, die sich zu einem Gesellschaftsporträt verdichteten, und die er nach seiner Rückkehr auf das europäische Festland präsentieren konnte. Der Aktphotographie widmet er sich seit ca. 15 Jahren.

Der Wahrheitsgehalt seiner Bilder, sprich der analogen Fotografie, gründet für ihn auf der Tatsache, dass mit dem Betätigen des Auslösers die Prozesse des Inszenierens, Manipulierens und Eingreifen-Könnens beendet sind. Zufälle und Eigendynamik werden hingenommen, die Unmittelbarkeit der Perfektion vorgezogen.

Georg Knobloch hat seine Passion nicht zum Beruf gemacht. Doch der gelernte Elektroniker und heutige Diplomkaufmann für internationale Wirtschaft widmet sich pro Jahr mindestens einem größeren Projekt, die zumeist in Jahreskalendern präsentiert werden. Aspekte der Fotostrecken aus den Jahren 2009 Haut und Wasser und 2010 Das Flüßchen Prießnitz wurden in diesem Jahr unter einem neuen Blickwinkel zusammengeführt und es entstand die Bildstrecke der Prießnitznixen. Bilder, in denen weibliche Akt- und Landschaftsphotographie einander ergänzen und im Betrachter Assoziationen hervorrufen, deren Ursprünge ihm mehr oder weniger bewusst sind. Am Anfang war die Natur, schön und unheimlich zugleich und einige der hier gezeigten Bilder mögen überraschen, führen sie uns doch die Wildnis vor der Tür vor Augen, Flußlaufströmungen im Morgengrauen, Wiesen in Nebel getaucht, archaisch anmutende Uferlandschaften. 

Von Beginn an haben die Menschen auf die numinose (geheimnisvolle) Unbestimmtheit ihrer Umgebung mit der Schaffung imaginativer Instanzen (vorgestellter Bildwelten) geantwortet, das Unbestimmte der Natur erhielt Namen und wurde so ansprechbar und vertraut. Naturkräfte wurden personifiziert. In unzähligen Figuren und Geschichten wurde Wasser mit Schönheit verbunden. So entstammt Aphrodite, die anmutigste der griechischen Göttinnen, dem Meere; die Flüsse, Bäche, Seen und Quellen wurden durch die Wassernymphen, die sogenannten Najaden dargestellt. Sie sind halbgöttliche Wesen weiblichen Geschlechts, bezaubernde, junge Mädchen, alterslos, aber nicht unsterblich und sie vergehen mit dem Ort, den sie bewohnen. Den griechischen Mythen entsprang die Poesie und ihr folgte die Literatur und so bevölkert eine ganze Reihe von weiblichen Wasserwesen die europäischen Sagenkreise und Mythenschätze. Einige von ihnen vermeinen wir auf den hier ausgestellten Fotos zu erkennen. Die griechischen Götter haben mit den Menschen nichts im Sinn. Götter spielen und wollen sich unterhalten, neugierig erscheinen sie  und verschwinden nach Belieben, amüsieren sich im Versteckspiel. Schauen sie auf die Bilder Embarquement, Kurfenschablone und Im Flug.

Das Mittelalter brachte einen religiösen Impetus durch die populäre mythische Sagengestalt der Melusine, die strahlende jungfräuliche Wasserfee, die einen untadeligen Ritter heiratet und nach ihrer Taufe zur Quelle von Ansehen und Reichtum wird. Doch einmal im Jahr nimmt sie – vor der Welt verborgen – ihre wahre Gestalt an und tauscht den Frauenkörper gegen einen Schlangenleib.

Hier finden wir wieder das Erzählmotiv der Verbindung eines Menschen mit einem überirdischen Wesen. Wie bedeutend dieses werden konnte, verdeutlicht die Tatsache, dass sich das frühmittelalterliche Herrschergeschlecht der Merowinger in seinem Machtanspruch auch auf seine Urahnen das Seeungeheuer Merowesch und eine Jungfrau berief. Doch nach diesem kurzen, der Chronologie geschuldeten, Ausflug ins Mittelalter zurück zu den hier ausgestellten Bildern.

Die jüngere Dichtung erzählt von den Nixen, Undinen und im slawischen Sprachraum von den Russalken. Ihr Schicksal und das derer, die ihnen begegnen, wendet sich nun ins Tragische. Schön sind sie alle, diese Wasserfeen; mehr oder weniger scheu beobachten sie die Menschen, fühlen sich zu den christlichen Jünglingen hingezogen und betören diese durch Erscheinung und Gesang. Doch haftet den Nixen auch Verderbliches an, ziehen sie doch nicht selten ihre Auserwählten in die Tiefe des Wassers zu sich hinab. Wir alle kennen ja die Erzählung der Loreley bzw. das Gedicht Heinrich Heines und Goethes Diktum „halb zog sie ihn, halb sank er hin“.

Wassernymphen sind auch die Undinen (ihr Name geht auf Paracelsus zurück, der sie als die Undenen bezeichnete). Sie hoffen auf Erlösung durch die Liebe eines Mannes, auf ein Leben jenseits des Wassers; doch scheitern sie an dem Unverständnis der Menschen und finden auf der Erde kein Glück. Einem untreuen Gatten bringen sie den Tod und müssen dann zurückkehren, werden fortgetragen durch die Strömung des Wassers. (Bild Nord-Ost und Gen Johannstadt). Es dominiert der Moment des Abschieds.

Flussufer sind Orte des Übergangs zwischen den Elementen, Orte der Grenzüberschreitung, der Begegnung und der Trennung. All diese Topoi können wir auf den hier ausgestellten Photographien finden und so laden wir Sie ein, zu diffusen Assoziationsketten, zum Wiedererkennen und Sich-Überraschen lassen, zu neuen Sichtweisen auf bekannte Orte, zum Fremdartigen in der Normalität. Genießen sie die formale Schönheit reduzierter Silberionen und die individuelle Schönheit von Landschaft und Frauenakt.

Prints:

Von den Bildern der Ausstellung gibt es eine limitierte und signierte 10er Edition Handvergrößerungen auf MACO Multispeed 1F Fotopapier im Format 30,5x40,6 cm.

Der Preis beträgt 50 € für den Handabzug.
Folgende Finishes sind zusätzlich/alternativ möglich:

  • + 10 € = kaschiert auf Kapagraph
  • + 20 € = Pigmentdruck auf Leinwand 60x40 cm
  • + 30 € = Pigmentdruck auf Leinwand 90x60 cm
  • + 40 € = Passepartout und Rahmen

Bestellung direkt bei phovis@bilderradio.de oder telefonisch unter 0177 4037100


7 a.m. (Pigmentdruck auf Leinwand 60x80 cm) 100€


Auf Schwingen (Handabzug vom Mittelformat 40x50cm auf Kapagraph kaschiert) 65€


Angespühlt (Handabzug vom Mittelformat 40x50cm auf Kapagraph kaschiert) 65€


Oostendstufen (Handabzug vom Mittelformat 40x50cm auf Kapagraph kaschiert) 65€

Die 18 Bilder des Ausstellungsbandes (Handabzug vom Kleinild 40x27 cm) 50€: