Projektbeschreibung

IDEE:
ANSATZ:
UMSETZUNG:
TECHNIK:
INTERNET:


IDEE:

Bilderradio versteht sich als "Low Budget TV", das bei technischem Minimalismus ein Maximum an Information überträgt. Geboren wurde diese Idee aus dem Gedanken heraus, daß die Informationsrezipienten heute Bilder erwarten, die den gesprochenen oder gedruckten Text illustrieren. Das Radio degeneriert derweil zum "dudelnden Staumelder im Auto". Ein zweiter Gedanke liegt in dem Fakt, daß der Medienproduzent für einen guten TV-Beitrag ein viel höheres Wissen benötigt als für ein Radiofeature gleichen Inhalts. In unserer Arbeit haben wir die Erfahrung machen müssen, daß viele gute Ideen im Videobereich unvollendet blieben oder die Information verloren ging, weil die Produktion einen zu hohen Anspruch an den Medienproduzenten stellte. Beim Bilderradio wird vorwiegend Radio gemacht, welches durch Schwarz-Weißbilder miniaturisierter fixfocus Weitwinkelkameras (die der Überwachungstechnik entlehnt sind) illustriert wird. Aufgrund Ihrer Brennweite können diese Kameras ohne Sucher betrieben werden und begnügen sich aufgrund ihrer Technologie mit dem vorhandenen Licht. Dadurch kann sich der Medienproduzent auf den zu übermittelnden Inhalt konzentrieren und wird nicht vom Thema abgelenkt. Ein weiterer Vorteil besteht in der begrenzten Datenmenge, die "Bilderradio" für neue computergestützte Medien wie das Internet interessant macht (komprimiert bei einer Bildgröße120x160 werden Datenströme von 20kb/s erzeugt, die jedes handelsübliche Modem bewältigt) Die Möglichkeit der Verbreitung im Internet macht Bilderradio für viele medienpädagogische Projekte interessant, da es eine freie unzensierte Verbreitung ermöglicht, die in Sachsen sonst nicht gegeben ist.


ANSATZ:

Seit Anfang 1995 engagiert sich der brennhaus e.V. verstärkt auf medienpädagogischem Gebiet. Mit der Eröffnung des Stadtteilhauses im September 1996 wurden die Voraussetzungen dafür geschaffen diese Ideen umzusetzen. Ein Ziel des Vereins ist es, die Medienkompetenz der Jugendlichen und Erwachsenen in Dresden zu erhöhen und die Ergebnisse im lokalen Bürgerrundfunk zu präsentieren. Diesbezüglich gab es gemeinsame Pläne mit Prohlis TV, coloradio, Jugendmedienzentrum sowie eine Mitarbeit in der IG Offener Kanal und in der Arbeitsgruppe des "Runden Tisches gegen Gewalt". Ein weiteres Ziel ergibt sich aus dem subkulturellen Ansatz des Vereins. Hierbei geht es darum, Minderheiten ein kulturelles Podium und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich medial auszudrücken. Die Verbindung vom Veranstaltungssaal und den verschiedenen Werkstätten im Stadtteilhaus spielte bis zur Schließung des Stadtteilhauses eine besondere Rolle, die sich der Verein für seine medienpädagogische Arbeit zunutze machte.


UMSETZUNG:

Zur Umsetzung der Idee Bilderradio sind keine riesigen Investitionen notwendig, da der Verein einige wichtige Komponenten bereits angeschafft hat. So z.B. Kameras mit Zubehör.
Um das Projekt aber insgesamt zu finanzieren, stellt der Verein seit 1996 entsprechende Förderanträge bei der SLM, die aber bisher nie positiv beschieden wurden. Nun hoffen wir mit der Entscheidung für einen Sächsischen Ausbildungs- und Erprobungskanal bei der Förderung berücksichtigt zu werden. Ein entsprechender Antrag wurde beim Träger gestellt. Bis dahin werden wir das Projekt theoretisch- inhaltlich weiterentwickeln. Mit der Neustrukturierung des Stadtteilhauses hat Bilderradio wieder eine räumliche Heimat, muß jetzt aber belebt werden und mit Inhalten gefüllt werden.


TECHNIK:

Zum Einsatz kommt zur Zeit nur überwiegend private Technik, die die Mitglieder des Vereins angeschafft haben. Darüberhinaus wird das Projekt durch die Medienwerkstatt Dresden mit einem tragbaren Videorecorder und durch den SAEK Pentacon mit einem Schnurloskameramodul unterstützt.


INTERNET:

um Bilderadio im INTERNET zu sehen, benötigt man Realplayersoftware (als kostenloses Download erhältlich) . Ab Version 5 lassen sich bereits mit 28.8kbs Modems brauchbare Echtzeitübertragungen realisieren.