Bekannt ist, dass das berchdesgadener Gelände sehr steil und steinig ist und so nur wenige schöne Skiberge parat hält. Hohes Brett und Hoher Göll zeigten uns ihre mit Ski unbefahrbahre Südflanke und so stand die Frage, was ein schönes Sonntagsziel für das erwartete Frühlingswetter ist. Am Vortag hatte sich die Südostflanke des Fagsteins als bislang unbefahrener Hang präsentiert und war so zum Ziel erkoren. Diesmal entschieden wir uns, erst kurz zum Schneibsteinhaus abzufahren und dann über die Täler zum Fagsteinjoch (2000m) aufzusteigen. Dabei waren wir von der Entfernung und dem schweren Schnee überrascht, so dass wir bis zum Aufschwung zum Joch schon fast zwei Stunden unterwegs waren und zu viele leichte Abfahren mit Fell abolvieren mussten, die alle wieder hochgestiefelt werden wollten. Belohnt wurde wir mit unberührten Tälern und der seltenen Chance eine eigenen Spur auf selbst gewählter Route. Das Joch empfing uns 3h und 700 Aufstiegshöhenmeter später (obwohl die Differenz Stahlhaus-Joch nur gute 200hm sind) windig und die Frage ob die Abfahrt vom Fagstein und dann zurück ins Tal schön werden würde stand im Raum. Genussvoll abgefahren waren wir bis dahin noch nicht. Wir entschieden uns für eine erneute Besteigung des Schneibsteins, diesmal von hinten. Zum Teil gingen wir diesmal direkt auf dem Grat, was schöne hochalpine Eindrücke bescherte. Vom Schneibstein ging es dann auf direktem Weg (wahrscheinlich auf dem besten Schnee der Region) in schönen Schwüngen zurück zum Stahlhaus. Die teils identische Strecke vom Vortag war aus der anderen Richtung komplett anders und ein sehr lohnendes Erlebnis. Was auf der kleinen Reibn den Abfahrern aufgrund der Geschwindigkeit verborgen bleibt, kann ausreichend beim gemütlichen Aufstieg bewundert werden. Nach einer ausgiebigen Rast auf der Terasse fuhren wir dann über die Pisten des geschlossenen Skigebiets zurück zum Parkplatz. Die Rückfahrt führte am Obersalzberg samt Kehlsteinhaus vorbei - auch ein interessanter Eindruck. Im Rückspiegel verschwand dann der Schicksaalsberg samt seinen fünf Kindern und gab die Fahrt durch nächtliche Bayern auf schönen Nebenstrassen frei. |
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