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Georgs Tanzania Logbuch

Montag, 03.09.01
Das erste Weekend

Gestern war also das erste mal Weekend & man kommt Montag morgen ins Buero und jeder fragt, how was weekend? und ich antworte: Viel Arbeit am Samstag... (Chef macht Uebergabe ...bevor er fuer 3 Wochen nach Hause faehrt) und am Abend dann noch ein Biersche in der lokalen Bar... leider warm weil der Kuehlschrank kaputt war, auch sonst erkennt man die Bar nur am Bier/CocaCola Plakat. Fernsehen gibt es auch in manchen Bars ...die naechste mit ist 20km weg (fuer eine private Sat Lizens zahlt man 80 mark/monat...und bekommt CNN und BBC als einzig verstaendliche Programme) dort wollten wir eigentlich WM Qualifikation gucken ...aber Sie wurde nicht gezeigt, und so verliert man so nach und nach den Europabezug! Hab heut morgen noch erfahren das Holland raus und Deutschland 1:5 gegen England verlor, also was solls. Gestern fuehlte ich mich dann schon so ein bischen wie in kolonialen Tagen: ausschlafen, lesen, zur Abkuehlung ins Pool springen und dann am PikiPiki (Honda250XLR) geschraubt und leidlich zum Fahren gebracht und die Umgebung erkundet (...erst mal im zurueckroll/schiebe Radius) nach Sueden in die Massai Steppe und nach Norden in die wilden Bergtaeler, wo unsere Seilbahn schwerkraftgetrieben die Staemme ins Tal bringt, und manchmal auch Leute in die Berge und zurueck, was aber eine ganz schoene Ueberwindung ist das erste mal ...aber dann um so eindrucksvoller. Die Leute die man da so trifft sind viel netter als die an der Hauptstrasse, koennen aber leider auch seltenener Englisch und mein Kisuaheli beschraenkt sich bis jetzt auf ein paar allgemeine Floskeln. Aber zurueck zum kolonialen Leben. Fuers Einkaufen und das Haus gibt es einen Boy & man kann es gar nicht verhindern so komisch wie ich mich auch fuehle, man ist einfach ein Muzungu (Weisser) und hat da spezielle Erwartungen zu erfuellen. Im speziellen hier auf Arbeit wo man der Wessi ist und den aus der Treuhand aufgekauften Staatsbetrieb auf Vordermann bringen soll. Ich soll eigentlich immer nur Controllen, im Sinne von kontrollieren (mich rumzeigen) und anscheissen. Das komische ist, dass das hier erwartet wird, und die Ergebnisse wirklich besser werden. Dem werd ich mich jetzt erst mal widmen, bis es naechsten Montag wieder heisst: how was weekend?

29/08 03/09 05/09 12/09 17/09 24/09 02/10 10/10 Regenzeit

Georgs Tanzania Logbuch
	Montag, 03.09.01 Das erste Weekend
Gestern war also das erste mal Weekend & man kommt Montag morgen ins Buero und jeder fragt, how was weekend? und ich antworte: Viel Arbeit am Samstag... (Chef macht Uebergabe ...bevor er fuer 3 Wochen nach Hause faehrt) und am Abend dann noch ein Biersche in der lokalen Bar... leider warm weil der Kuehlschrank kaputt war, auch sonst erkennt man die Bar nur am Bier/CocaCola Plakat. Fernsehen gibt es auch in manchen Bars ...die naechste mit ist 20km weg (fuer eine private Sat Lizens zahlt man 80 mark/monat...und bekommt CNN und BBC als einzig verstaendliche Programme) dort wollten wir eigentlich WM Qualifikation gucken ...aber Sie wurde nicht gezeigt, und so verliert man so nach und nach den Europabezug! Hab heut morgen noch erfahren das Holland raus und Deutschland 1:5 gegen England verlor, also was solls. Gestern fuehlte ich mich dann schon so ein bischen wie in kolonialen Tagen: ausschlafen, lesen, zur Abkuehlung ins Pool springen und dann am PikiPiki (Honda250XLR) geschraubt und leidlich zum Fahren gebracht und die Umgebung erkundet (...erst mal im zurueckroll/schiebe Radius) nach Sueden in die Massai Steppe und nach Norden in die wilden Bergtaeler, wo unsere Seilbahn schwerkraftgetrieben die Staemme ins Tal bringt, und manchmal auch Leute in die Berge und zurueck, was aber eine ganz schoene Ueberwindung ist das erste mal ...aber dann um so eindrucksvoller. Die Leute die man da so trifft sind viel netter als die an der Hauptstrasse, koennen aber leider auch seltenener Englisch und mein Kisuaheli beschraenkt sich bis jetzt auf ein paar allgemeine Floskeln. Aber zurueck zum kolonialen Leben. Fuers Einkaufen und das Haus gibt es einen Boy & man kann es gar nicht verhindern so komisch wie ich mich auch fuehle, man ist einfach ein Muzungu (Weisser) und hat da spezielle Erwartungen zu erfuellen. Im speziellen hier auf Arbeit wo man der Wessi ist und den aus der Treuhand aufgekauften Staatsbetrieb auf Vordermann bringen soll. Ich soll eigentlich immer nur Controllen, im Sinne von kontrollieren (mich rumzeigen) und anscheissen. Das komische ist, dass das hier erwartet wird, und die Ergebnisse wirklich besser werden. Dem werd ich mich jetzt erst mal widmen, bis es naechsten Montag wieder heisst: how was weekend?
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